UBS schluckt Credit Suisse: Die Schattenseiten des Deals /[email protected]
Hat die UBS mit der Crédit Suisse den Deal ihres Lebens gemacht oder sich ein Mega-Risiko eingefangen? Wer ist davon noch betroffen – oder Ist die Bankenkrise damit weitgehend ausgestanden? Mein Finanzfreund Markus hat die Lange analysiert. Und damit willkommen…
Hat die UBS mit der Crédit Suisse den Deal ihres Lebens gemacht oder sich ein Mega-Risiko eingefangen? Wer ist davon noch betroffen – oder Ist die Bankenkrise damit weitgehend ausgestanden? Mein Finanzfreund Markus hat die Lange analysiert. Und damit willkommen zu einem neuen Video bei René will Rendite.
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Am Wochenende wurde die Credit Suisse mit staatlicher Hilfe von der UBS gerettet – und noch immer sind sich Beobachter uneins, ob das nun richtig war – oder nicht.
Am ersten Börsentag der Woche kam es zu einer wilden Berg- und Talfahrt: Erst brachen Bankaktien ein – die UBS sogar um bis zu 14 Prozent. Am Nachmittag drehte die Branche dann sogar ins Plus, die UBS legte am Ende 5 Prozent zu.
Das zeigt, dass noch lange nicht alles gut ist im Bankenmarkt. Und dass die Börse Schwierigkeiten hat, das Risiko richtig einzuschätzen.
Mittlerweile stellen sich Beobachter und Experten außerdem doch einige Fragen:
1. Warum hat die UBS eigentlich so wenig bezahlt?
Hat sich die UBS ein unkalkulierbares Risiko in die Bücher geholt, das sie selbst mit in den Strudel reißen könnte? Dafür spricht, dass die UBS zu der Fusion gezwungen werden musste, ihr Vorstand wollte den Deal anfangs nicht.
Vielleicht ist das ein Hinweis darauf, wie groß die Risiken in der Credit Suisse-Bilanz wirklich sind, dass dort ein viel höherer Abschreibungsbedarf droht als der Markt bisher vermutete. Diese Sichtweise ließ die Kurse in die Tiefe rauschen.
2. Hat die UBS ein Schnäppchen gemacht?
Sie hat einen ihrer größten Konkurrenten für gerade mal drei Milliarden Franken vom Markt genommen. Der Preis entspricht gerade einmal 7 Prozent des Buchwerts der Credit Suisse laut Geschäftsbericht 2022 und lag 60 Prozent unter dem Börsenwert vom Freitag, nachdem die Aktie ja bereits die ganze Woche über unter Druck stand.
Außerdem hat die UBS ein umfangreiches Rundum-Sorglos-Paket für sich ausgehandelt:
– 100 Milliarden Liquidität von der Schweizer Nationalbank
– Neun Milliarden garantierte Verlustübernahme seitens des Bundes für ein „spezifisches Portfolio“ der Credit Suisse, dessen Risiken
– Plus nochmal 100 Milliarden Franken „liquidity backstop“ von der Regierung. Eine proaktive Garantie, falls mit der Bankenfusion noch irgendetwas schiefgehen sollte.
Dazu kommt: Mit einer Bilanzsumme von 1,7 Billionen Dollar ist die „New-UBS“ nun ganz sicher „too big to fail“. Damit dürfte sie derzeit im weltweiten Bankgeschäft für Kreditgeber einer der sichersten Kunden überhaupt sein.